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Unser Brauchtum

Die Perchtenzeit - Eine uralte Tradition erwacht

Der Brauch

Die Wurzeln des Perchtenbrauchs reichen tief ins Mittelalter zurück. Damals zog die einfache Landbevölkerung als verkleidete Gestalten von Haus zu Haus, um mit Tänzen und Sprüchen die bösen Geister zu vertreiben und sich die Gunst der Natur zu sichern. Sie wurden mit Naturalien belohnt, um die kargen Wintermonate zu überstehen. Heute sind die Perchtenläufe eine lebendige Tradition, die sich über die Jahrhunderte immer wieder gewandelt und den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst hat. Doch der Kern bleibt derselbe: Die Geister sollen vertrieben, das Gute herbeigerufen und das Schicksal günstig gestimmt werden.

Frau Perchta, Tod und Bär

Unsere Interpretation des Brauchs

Auch wir Rupertiperchten bewahren die alten Überlieferungen und führen die Tradition der Perchtenläufe in den Rauhnächten fort. Doch natürlich haben wir im Laufe der Zeit unseren eigenen Weg gefunden, diesen Brauch mit neuen Ideen zu bereichern. Unsere Auftritte in den mystischen Nächten vom 13. Dezember bis zum 5. Januar sind mehr als nur eine Erinnerung an alte Zeiten – sie verkörpern den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Jede Rauhnacht hat ihre eigene Bedeutung und Symbolik, doch alle verbindet die magische Kraft der „Zwölften“. Die Stille des Winters, das Schlafen der Natur und die Geheimnisse dieser Nächte sind die perfekte Bühne, um die uralten Rituale aufleben zu lassen. Mit donnernden Schritten und den eindrucksvollen Masken bringen wir das Glück in die Häuser und halten das Böse fern.

Die wichtigsten Rauhnächte im Überblick:

  • 13. Dezember Luznacht (kommt von Lucia, auch das Licht)

  • 21. Dezember Thomasnacht

  • 24. Dezember Heilige Nacht

  • 28. Dezember Nacht der unschuldigen Kinder

  • 31. Dezember Neujahrsnacht

  • 05. Januar Hl. 3 Königsnacht (auch Perchtnacht)

Trudenstern

Die Figuren

Frau Perchta

Im Zentrum des Geschehens steht Frau Perchta – die Hüterin des Gleichgewichts zwischen Gut und Böse. Ihre Doppelmaske zeigt auf der einen Seite ein dämonisches Gesicht und auf der anderen die Sonne, die für das Gute steht. Diese mystische Figur zieht seit Jahrhunderten die Menschen in ihren Bann und verkörpert sowohl Schutz als auch Zorn. Wir erwecken diese „Doppelgesichtigkeit“ zum Leben und erinnern daran, dass Licht und Dunkelheit immer zusammengehören.

Frau Perchta

Der Tod

Der Tod, wie er in unserer Darstellung erscheint, darf nicht mit dem Sensenmann verwechselt werden. Stattdessen symbolisiert er die scheinbar erstarrte und ausgestorbene Natur im Winter. Die Felder liegen brach, die Bäume sind kahl, und die Menschen früherer Zeiten fürchteten, dass das Leben nie zurückkehren könnte. Der Tod steht somit für die Ruhephase der Natur, bevor der Zyklus von Neuem beginnt.

Tod

Der Bär

Der Bär ist das vitale Gegenstück zum Tod. Er verkörpert die unbändige Kraft und Energie, die notwendig sind, um die Natur nach dem Winter wieder zum Leben zu erwecken. Doch bei uns ist der Bär mehr als nur ein Symbol der Wiedergeburt: Er ist der Liebling der Kinder. Mit seinem Schabernack und seiner verspielten Art bringt er selbst die kleinsten, ängstlichen Zuschauer zum Lachen. So hilft der Bär, schon den Jüngsten auf charmante Weise die Bedeutung unseres Brauchtums zu vermitteln.

Bär

Die Kräuterweiberln

Mit ihren Tänzen und Kräutersäckchen holen die Kräuterweiberl das Gute in die Häuser. Sie verkörpern das Wissen um die heilende Kraft der Natur, das im Mittelalter oft als „Hexenwerk“ verfolgt wurde. Doch in ihren Bewegungen und Sprüchen lebt die Erinnerung an die uralte Weisheit weiter, die uns auch heute noch vor Unheil bewahren soll.

Kräuterweiber

Die Spielleute

Unsere Spielleute begleiten die Rituale mit alten Instrumenten wie der Schalmei, Drehleier und Glockenbaum. Mit ihren Melodien untermalen sie die Tänze und erwecken die Figuren zum Leben. Ihre Musik verbindet das Publikum mit der Tradition und führt uns zurück in eine Zeit, in der diese Klänge das Herz jedes Dorfes erfüllten.

Spielleute

Krampuszeit

Rund um den 5. Dezember, dem Krampustag, und den 6. Dezember, dem Nikolaustag, beginnt für uns eine besondere Zeit. Ab dem ersten Adventwochenende bis spätestens zum 7. Dezember besuchen wir als Nikolaus und Krampus die Kinder und deren Familien, um ihnen Freude zu bringen.

Unser Verein stellt dafür vier Nikolausgruppen bereit. Jede Gruppe besteht aus dem Nikolaus, dem Gurzelträger, mehreren Krampussen und in der Regel einer zusätzlichen Begleitperson.

Hausbesuche
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